Grüner Strom aus einem winzigen Tunnel

Die Nutzwasserleitung wurde vor einigen Jahren mit der selben Methode umgesetzt.

Unsichtbar und allen Hindernissen ausweichend

Anfänglich wurde in der Vorprojektphase noch nach oberirdischen Möglichkeiten für den Stromtransport gesucht. Doch bald darauf wurden die überlegenen Eigenschaften einer unterirdischen Stromtrasse offensichtlich. Durch diese Lösung konnte dem hohen Verbauungsgrad auf dem Werksgelände sowie dem unattraktiven Erscheinungsbild von Freileitungen erfolgreich entgegengewirkt werden.

 

Die Vorteile von Microtunneln beim Stromtransport

Hierbei handelt es sich um vertikale Schächte, die am Boden durch horizontale Tunnel miteinander verbunden sind. Ausschließlich für den Bau der Schächte sind Grabarbeiten erforderlich, die Tunnelabschnitte werden unterirdisch gebohrt. Nach der Aufrüstung der Schächte und Tunnel zur Kabelaufnahme kann mit dem Verlegen begonnen werden. Im Betrieb wird die Kabelkühlung durch Wasser sichergestellt.

Microtunnel made by voestalpine

Die vier Schächte haben einen Innendurchmesser von 12,4 m, während die Tunnel, die in etwa 25 m Tiefe verlaufen, einen Durchmesser von 2 m aufweisen. Die Schachtstandorte befinden sich in der Nähe des SK VOEST, der Betriebsmedizin, des BG83 und des neuen Umspannwerks Hütte LD3. Aufgrund ihres nahezu geraden Verlaufs benötigen die 1.700 m langen Microtunnel nur einen Bruchteil der Länge der kürzesten oberirdischen Versorgungstrasse, die 4.000 m lang wäre. 

Im zweiten Quartal 2024 werden die Aushubarbeiten für die Schächte beginnen. Ab April 2025 werden die Tunnelabschnitte zwischen ihnen gebohrt. Anschließend erfolgt die Installation der elektrotechnischen Ausrüstung, damit der EAF rechtzeitig für den ersten Betrieb vorbereitet ist.

Einige Zahlen und Fakten zum Abschluss: 

  • Microtunnel: Länge 1700 m, Außendurchmesser 2,6 m, Innendurchmesser 2 m, Tiefe 25 m
  • Schächte: Durchmesser 12,4 m, Tiefe 25 m
  • 20.000 m³ Wasser befinden sich während des Betriebs im Tunnel

Zu greentec steel

Die voestalpine hat mit greentec steel einen ambitionierten und umsetzbaren Stufenplan, um ihren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten zu können. Im ersten Schritt plant der Konzern ab 2027 zwei Hochöfen durch zwei Elektrolichtbogenöfen (EAFs) zu ersetzen. Das Investitionsvolumen dafür beträgt rund 1,5 Milliarden Euro.

Mit dem teilweisen Umstieg von der Hochofen- auf die Elektrostahlroute können bereits ab 2027 die CO2-Emissionen um bis zu 30 % reduziert werden. Das entspricht einer Einsparung von knapp 4 Mio. t CO2 pro Jahr – das sind fast 5 % der CO2-Emissionen Österreichs. greentec steel ist damit das größte Klimaschutzprogramm in Österreich.

Mit den beiden Elektrolichtbogenöfen kann die voestalpine ab 2027 jährlich ca. 2,5 Mio. Tonnen CO2-reduzierten Stahl produzieren, davon 1,6 Mio. Tonnen in Linz und 850.000 Tonnen in Donawitz.